Atzenbrugg





 

Haben Sie einen Kropf?


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Der Arbeitskreis "Gesunde Gemeinde Atzenbrugg" unter der Leitung von Edith Mandl organisierte einen Vortrag mit Primar Peter Lechner, welcher im Krankenhaus Tulln praktiziert.
Lechner brachte den Gästen des Vortragsabends die Schilddrüse, ein unbekanntes Wesen, näher. Diese befindet sich auf der Vorderseite des Halses, direkt unter der Haut und ihre Konsistenz ist sehr weich. Das hormonproduzierende Organ kann schon lange verrücktspielen, ohne dass man es merkt. "Wenn die Schilddrüse spinnt, dann leidet der ganze Körper.", so Lechner. Die Schilddrüse reguliert Funktionen von Nerven, Herz und Kreislauf. Sie beteiligt sich an Diabetes, beeinflusst psychische Stimmungen und während der Schwangerschaft werden erhöhte Anforderungen an sie gestellt. Leidet man an Schlafstörungen, ist nervös oder misst Bluthochdruck, denkt man an alles andere als an die Schilddrüse. Um den Hormonhaushalt zu erhalten, benötigt die Schilddrüse Iod. Da sich das Tullnerfeld weit weg von natürlichen Iod-Quellen befindet, wird es dem Speisesalz zugefügt. Bei 50% aller über 50-jährigen und älteren Menschen kann sich durch eine Unausgeglichenheit der Schilddrüse ein kleiner Knoten (Kropf) bilden, der oft unauffällig, dennoch zu beobachten ist. Der Kropf muss nicht unbedingt mit einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse einhergehen. Besteht eine Unterfunktion der Schilddrüse, steht der gesamte Körper auf der Bremse. Betroffene sind extrem kälteempfindlich, antriebsschwach oder nehmen unbegründet an Gewicht zu. Bei einer Überfunktion steht der ganze Körper am Gaspedal und der Mensch ist unruhig, gereizt, verliert unbegründet an Gewicht und leidet an Herzbeschwerden. Zur Behandlung sollte man bei einer Unterfunktion Hormone zuführen und bei einer Überfunktion, jene stoppen. Leiden Sie an einer unausgeglichenen Schilddrüse, geraten Sie nicht in Panik, sondern lassen sie zuerst einmal den TSH-Wert in ihrem Blut, welcher die Bildung der Schilddrüsenhormone reguliert, bestimmen.
Foto+Text: Hasenhindl

Atzenbrugg, 27.5.2019/Dop



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